Bayerisches Brausepulver
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Bei ihrem Auftritt in Vaterstetten servieren die „Wellküren“ geistreiche Schärfe und mitreißende Musik. Im Programm „Abendlandler“ überzeugt das Trio mit überschäumender Leidenschaft
SZ vom 21. Januar 2018:
Hier einige Auszüge:
„Zu schön, diese Geschichte, um wahr zu sein: Da streiten sich einst vor Ururur-Generationen zwei schottische Musiker darum, wer der bessere sei. Es geht grob zur Sache: Mac Beth schupst Mac Well ins Wasser, den Loch Ness. So findet die Well-Ness ihren Ursprung und nimmt dann unaufhaltsam ihren Lauf, dank ehelicher Bande schließlich bis nach Bayern …
… Locker und geistreich Humor zu verabreichen, diese Kunst beherrschen Burgi, Bärbi und Moni Well vollendet. Dem Anschein zum Trotz belassen sie es dabei nicht bei homöopathischen Dosen, sondern platzieren ihre Anwendungen intravenös. Wie sie sich der Irrungen und Wirrungen der Gegenwart annehmen, geht ins Blut, geht ins Hirn und geht ins Gemüt. So jemand wie diese drei hätten wir alle gern öfter um uns, um mit dem täglichen Irrsinn fertig zu werden und mit dem Wischi-Well die trüben Augengläser geputzt zu bekommen …
… Wie schon „Abendlandler“ vermuten lässt, der Titel des aktuellen Programms, werden die Well-Schwestern auch diesmal wieder ihrem exzellenten musikalischen Ruf gerecht. Auch wenn sie ihren Auftritt plakativ als „Stubenmusik“ darbieten, tragen Titel wie „Hormonelle Demenz“ oder ihre grandiosen multiinstrumentalen Variationen über die A-Dur-Sonate von Wolfgang Amadeus Mozart eine so charakteristische Handschrift, dass ihnen nur mit der Stilrichtung „Wellklang“ gerecht zu werden ist. …
… Selten ein Nockherberg-Derblecken gehört, das derart scharf gewürzt war. Gegen so eine überschäumende Leidenschaft, wie im tiradischen „Monilog“ käme nicht einmal ein Sack voll Brausepulver an …“
Rezension von Ulrich Pfaffenberger
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